Heute Morgen gehe ich zusammen mit Imanol, der in meinem Vormittagskurs ist und ebenfalls im Apartmenthaus wohnt, gemeinsam zur Schule. Erst erkenne ich ihn nicht, als er auf der Treppe vor meinem Fenster steht, denn heute trägt er sein Haar offen. Ein kleiner, drahtiger Spanier aus Navarra, der heute Morgen um 6 Uhr schon zum Strand und zurück gejoggt ist, wie er mir erzählt. Normalerweise trägt er eine Art Dutt, ich bin verblüfft, das seine glänzenden, schwarzen Haare bis über seinen Allerwertesten reichen. Aber zu ihm passt das. Ich muss schmunzeln, als er mir erzählt, der Sand am Strand sei nass gewesen. Immerhin hatten wir gestern Abend wieder einen dieser Wolkenbrüche, für die Irland so bekannt ist 😉. Der Vormittagskurs verläuft unspektakulär, wieder bekomme ich zu hören, dass ich mich sehr gewählt ausdrücke. Jaja, ich gebe mir Mühe, nicht wie Queen Mum persönlich zu klingen ... Die Mittagspause verbringe ich mit Spanier(inne)n. Eine hat gerade ihre Gastfamilie gewechselt, da diese "etwas" seltsam war. Kaum kam Gloria zum Abendessen, verschwand die ganze Familie aus der Küche, ging ins Speisezimmer und schloss sich dort ein. Kaum hatte Gloria ihr Abendessen beendet, wurde die Tür aufgeschlossen und die Familie kehrte zurück .... Hhm, ob diese Familie Gaststudenten nur wegen des Geldes aufnimmt? NEIN! Der Herr in unserer Runde gibt zum Besten, dass er nur abends maximal 3 Minuten duschen darf, morgens nie. Beim Essen wird er gebeten, nur seinen Teller, sein Besteck und sein Glas zu berühren, alles andere ist tabu. Mich beschleicht das Gefühl, dass ich in meinem Wohnklo besser aufgehoben bin als in einer Gastfamilie. Nachmittags wieder BE mit 2 Franzosen, einer Spanierin und einer netten Schweizerin aus Lugano. Ich bekomme die Krise, wenn Joseph anfängt Französisch zu sprechen. God save the Queen, er sitzt nicht mehr neben mir. Vermutlich findet er mich so sympathisch wie ich ihn 😉 Seine Aussprache ist grottenschlecht (wie bei Franzosen üblich, sorry, aber das entspricht der Wahrheit, man beweise mir das Gegenteil) aber er nuschelt auch noch so. Selbst wenn ich auf seinem Schoß säße, würde ich ihn nicht verstehen. Hoffentlich fliegt er bald nach Hause ... Bei den Ausspracheübungen, bin ich außen vor, er muss Wörter mehrfach wiederholen, aber wirklich geholfen hat es nicht. Auf dem Heimweg unternahm ich einen ernst gemeinten Versuch, Mitbringsel in einer Einkaufspassage zu ergattern, leider erfolglos. TK Max, Benetton, Vero Moda, Diesel. Überall ein und die selben Läden, das nennt man Globalisierung 😕